Christian Schrefel – WUI – Die Grünen – Interview zur Gemeinderatswahl 2019

Erstellt am: 12. März 2019
Erstellt von: Stefan Duscher

 

Wahlsujet WUI - Die Grünen zur Gemeinderatswahl 2019 - © WUI - Die Grünen

Wahlsujet WUI – Die Grünen zur Gemeinderatswahl 2019 – © WUI – Die Grünen

1. Mit welchen Fraktionen wollen Sie nach der Wahl im Gemeinderat zusammenarbeiten? Stichwort Koalition.

Die KandidatInnen der WUI sind bereit mit allen anderen Fraktionen zusammen zu arbeiten, ihnen auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen und mit ihnen sinnvolle Kompromisse für unsere Gemeinde zu finden, sofern auch die anderen Fraktionen dazu bereit sind.

 

2. Wer ist Ihre Kandidatin/Ihr Kandidat als Ortsvorsteherin oder Ortsvorsteher, sollten Sie die Möglichkeit bekommen dies zu bestimmen?

Da erheben wir keinen Anspruch als WUI.

 

3. Welchen Stellenwert haben die Katastralgemeinden in ihrer politischen Arbeit?

Allmählich setzt sich bei uns in Münichsthal – vor allem bei der jüngeren Generation – das Bewusstsein durch, dass Politik nicht nur etwas für einige wenige ÖVP-Mitglieder ist, sondern dass möglichst viele in verschiedenen Gruppierungen mitgestalten müssen, um Gestaltung und Veränderung zu bewirken. Das wollen wir weiter ausbauen und anregen.

 

4. Wie wichtig ist Ihnen bei großen Projekten die Beteiligung der Bevölkerung (Volksbefragung oder Einbindung im Planungsprozess)?

Der WUI ist die Beteiligung der Bevölkerung bei großen Projekten ein großes Anliegen, von der Einbindung in den Planungsprozess, über Bürgerräte bis hin zu Volksbefragungen. Wir haben in den letzten Jahren wiederholt mehr wirkliche Einbeziehung der BürgerInnen gefordert.  Es gibt regelmäßig öffentliche Besprechungen in Münichsthal, diese sollen offen gestaltet und Eingeladen werden. Besonders beim Thema Kindergarten war bei uns in Münichsthal rege Beteiligung zu verzeichnen.

 

5. Wie wichtig ist Ihnen Bürgernähe in den Katastralgemeinden (z.B. Besuch von Veranstaltungen)?

Die ist unbedingt notwendig: Beim Reden kommen die Leut z’sammen!

Dies soll durch Unterstützung der Vereine in Münichsthal noch gestärkt werden.

 

6. Wie stehen sie zum Erhalt der 5 eigenständigen Freiwilligen Feuerwehren in unserer Stadtgemeinde?

Die 5 eigenständigen Freiwilligen Feuerwehren sind jeweils ein wichtiger Begegnungspunkt in den Katastralgemeinden und als solcher auch weiterhin gewünscht. In Münichsthal ist die Freiwillige Feuerwehr einige der wenigen Partei-unabhängigen Vereine. Sie initiiert etliche Veranstaltungen im Jahr und stellt derzeit ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungen in Münichsthal zur Verfügung.

Die Münichsthaler Feuerwehr sollte unbedingt erhalten bleiben!

 

7. Wie kann aus Ihrer Sicht das Vereinsleben in der Stadtgemeinde gefördert werden?

In Münichsthal besteht ein Vereinsleben, das von vielen, auch Neu-Münichsthalern genutzt wird. In dieser Beziehung ist Münichsthal in den letzten Jahren viel offener geworden als es früher war, das wollen wir weiter unterstützen.

 

8. Welche Priorität hat der Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten in den Katastralgemeinden? Halten Sie es für zumutbar, dass auch Kinder z.B. aus Wolkersdorf, in Münichsthal in den Kindergarten gehen, wenn der Platz vorhanden ist? Wäre es aus Ihrer Sicht ökonomisch sinnvoll daher gleich einen dreigruppigen Kindergarten zu bauen?

Es braucht ausreichend Kinderbetreuungsplätze, damit Eltern, die eine Unterbringung ihres Kindes benötigen, diese auch angeboten bekommen.

Grundsätzlich sollen Kinder möglichst in Wohnnähe betreut werden, da sie dann auch mit Kindern zusammen sind, die sie auch außerhalb der Kinderbetreuung treffen.

Natürlich ist es zumutbar, dass auch Kinder aus anderen Katastralgemeinden insb. Pfösing den Kindergarten in Münichsthal besuchen.

Vor einer Entscheidung, ob ein dreigruppiger Kindergarten in Münichsthal gebaut werden soll/kann, werden wir uns als erstes mit den aktuellen Zahlen der Bevölkerungsentwicklung und der derzeitigen Auslastung aller Kindergärten auseinandersetzen. Weiters sind Überlegungen zu einer Kleinstkindergruppe miteinzubeziehen.

 

9. Wann soll aus Ihrer Sicht der neue Kindergarten in Münichsthal eröffnet werden?

So rasch wie möglich. In der letzten Gemeinderatssitzung am 5.11.2018 wurde die „Einholung von Gestaltungsvorschlägen und Angeboten für die Generalplanung von 6 Architekturbüros“ beschlossen. Diese wurde hoffentlich beauftragt und der neu gewählte Gemeinderat kann – wenn alle Unterlagen vorliegen – rasch Entscheiden.

 

10. Der Veranstaltungssaal in Münichsthal wurde bisher gut genutzt. Derzeit fungiert er als Bewegungsraum für den Kindergarten. Welche Pläne gibt es bezüglich des in die Jahre gekommenen Veranstaltungssaals bzw. des Objekts „Alte Schule“? Stichwort Renovierung?

Bestehende Pläne kenne ich nicht.

Nach der Fertigstellung des Kindergartens sollten alle Gruppierungen in Münichsthal gemeinsam ein Konzept erstellen zur Renovierung/Adaptierung (Stiegen) des Objekts „Alte Schule“, damit es möglichst bald wieder einen Veranstaltungssaal gibt.

 

11. Wie wichtig ist Ihnen der Bau eines Veranstaltungszentrums für die Stadtgemeinde und welchen Standort bevorzugen Sie?

Es gibt derzeit verschiedene Veranstaltungsräume in allen Katastralgemeinden (Kultursaal, Pfarrzentrum, Dorfhäuser, Schloss, …).

Bevor ein (neues) Veranstaltungszentrum geplant wird, muss gut überlegt werden, wofür dieses genutzt werden kann und ob es dann überhaupt ausgelastet/kostentragend wäre. Außerdem muss zuvor geklärt sein, ob ein Bau ohne weitere Verschuldung möglich ist. Wir sind dafür gewachsene (kulturelle) Zentren zu beleben und zu stärken und nicht auf der grünen Wiese neu zu bauen.

Es ist auch nochmal zu prüfen – in Kooperation von Pfarre/Diözese und Stadtgemeinde, ein gemeinsames Veranstaltungszentrum am Ort des Pfarrzentrums aus/um/zubauen. Laut Gutachten von Experten ist die Bausubstanz des derzeitigen Pfarrzentrums gut und könnte für einen Aus- bzw. Umbau genutzt werden.

 

12. Können Sie sich vorstellen, dass die Stadtgemeinde auch in den Katastralgemeinden Veranstaltungen durchführt? Analog Frühlingserwachen und Advent in der Kellergasse?

Gibt es bereits: Münichsthaler Riedentrophy, Herbstlauf, Kirtage, Advent im Gassl… das darf wachsen.

 

13. Ist aus Ihrer Sicht eine Sanierung bzw. Revitalisierung der Staumauer am Eisteich gedacht?

Wäre sinnvoll – gemeinsam mit den lokalen Vereinen.

 

14. Welche Pläne zum öffentlichen Personenverkehr in der Stadtgemeinde haben Sie?

Mehr öffentlicher Verkehr ist nötig und sinnvoll. Von Münichsthal bzw Pfösing nach Wolkersdorf kommt man z.B. zwischen 7.40 und 13 Uhr öffentlich überhaupt nicht. Und am Wochenende gibt es keinen öffentlichen Verkehr.

Aktivitäten unserer Jugend – wie Musikschule Sport o.ä. in Wolkersdorf sind von den Katastralgemeinden aus – mangels öffentlichem Verkehr – meist nur mit Elterntaxi zu bewältigen. Positiv angenommen wird von der älteren Generation das WolkiMobil, das es für Menschen möglich macht, auch ohne PKW mobil zu sein.

Ein Konzept ähnlich dem ISTmobil (http://istmobil.at/) in Korneuburg ist zu prüfen.

 

15. Vielen Münichsthalerinnen und Münichsthalern ist der Spielplatz wichtig. Oft steht das Gras aber einen halben Meter hoch, während andere Spielplätze und Grünflächen der Gemeinde gepflegt sind. Des Weiteren steht in Münichsthal kein ÖKLO, welche auf anderen Spielplätzen und auch am Hundeplatz seitens der Gemeinde aufgestellt sind. Wie kann sichergestellt werden, dass alle Katastralgemeinden gleich behandelt werden?

Dass am Münichsthaler Spielplatz das Gras einen halben Meter hoch steht, habe ich persönlich noch nie erlebt, obwohl ich oft am Spielplatz vorbei komme. Viele Kids nutzen den Spielplatz! (Statment)!

Das weitaus größere Problem ist die Verschmutzung durch DiscobesucherInnen, die sich am Wochenende auch oft auf dem Spielplatz aufhalten und dort ihre Getränkedosen, Zigaretten… fallen lassen.

Alle Katastralgemeinden gleich zu behandeln ist unmöglich, da jede Gemeinde eine spezielle Situation (Bevölkerungs- und Altersstruktur, landwirtschaftliche Betriebe, Zugezogene und Einheimische, …) hat. Verbesserungen wie Öklo können rasch umgesetzt werden.

 

16. Persönliches Statement. Was wollen sie den Bürgerinnen und Bürgern in Münichsthal gerne mitteilen?

Es ist als positiv zu werten, dass sich immer mehr junge MünichsthalerInnen bei der Gestaltung des Gemeindelebens (auch durchaus kreativ und kritisch!) einbringen. Weiter so!

Leider gibt es in Münichsthal, so wie auch in den anderen Katastralgemeinden, keine Nahversorger mehr. Daher der Vorschlag, nach Möglichkeit Einkäufe im Ort bei den Landwirten zu tätigen und diese zu ermurtigen „Nahversorger“ zu werden.

 

Die Fragen wurden gemeinschaftlich von Christian Schrefel und Ingrid Mayr beantwortet.

 

Steckbrief:

Christian Schrefel – Spitzenkandidat WUI - Die Grünen – Interview zur Gemeinderatswahl 2019 - © WUI - Die Grünen

Christian Schrefel – Spitzenkandidat WUI – Die Grünen – Interview zur Gemeinderatswahl 2019 – © WUI – Die Grünen

Christian Schrefel wohnt in Obersdorf ist verheiratet und Vater von vier Töchtern. Er ist von Beruf selbstständiger Umwelt- und Organisationsberater. Weitere Infos unter http://www.wui-diegruenen.at/index.php?site=22

 

 

 

 

 

 

 


Anmerkung: Das Interview zur Gemeinderatswahl am 24.03.2019 dient als Entscheidungshilfe für politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Münichsthal und spiegelt nicht die Meinung der Betreiber von www.muenichsthal.at wieder. Alle Inhalte und Bilder wurden von der jeweiligen wahlwerbenden Partei zur Verfügung gestellt.

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