Wolfgang Marzy – FPÖ Wolkersdorf – Interview zur Gemeinderatswahl 2019

Erstellt am: 10. März 2019
Erstellt von: Stefan Duscher

 

Sujet GRW 2019 - FPÖ Wolkersdorf

Wahlsujet der FPÖ Wolkersdorf zur Gemeinderatswahl 2019 – © FPÖ Wolkersdorf

1. Mit welchen Fraktionen wollen Sie nach der Wahl im Gemeinderat zusammenarbeiten? Stichwort Koalition.

Mit allen. Zusammenarbeit ist nicht an eine bestimmte Fraktion gebunden, sondern entsteht im Miteinander mit anderen Personen. Wenn ein guter Vorschlag kommt, werde ich ihn unterstützen, unabhängig von welcher Partei er kommt. Besonders auf kommunaler Ebene zählen die Menschen mehr als die Parteien. Es liegt daher an jedem einzelnen der 29 Mandatare im Gemeinderat ob er ins Gespräch mit anderen tritt, oder an seiner Meinung festhält und über andere „drüberfährt“.

 

2. Wer ist Ihre Kandidatin/Ihr Kandidat als Ortsvorsteherin oder Ortsvorsteher, sollten Sie die Möglichkeit bekommen dies zu bestimmen?

Lt. Gemeindeordnung ist nach Möglichkeit ein im betreffenden Ortsteil wohnender Gemeinderat zu bestellen. Für die FPÖ und Münichsthal wird das nur auf mich zutreffen. Ich bin aber auf jeden Fall aufgeschlossen für Münichsthaler aus anderen Parteien. Auf konkrete Namen kann ich mich aber nicht festlegen, da hier jedenfalls die Besetzung der Gemeinderatsmandate abzuwarten ist.

 

3. Welchen Stellenwert haben die Katastralgemeinden in ihrer politischen Arbeit?

Da ich selbst aus Münichsthal bin ist es mir sehr wichtig, dass Katastralgemeinden nicht vernachlässigt werden. Ich sehe daher Projekte in Münichsthal, Obersdorf, Pfösing und Riedenthal als genauso wichtig an, wie Vorhaben in Wolkersdorf und es gelten dabei immer die Grundsätze der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit.

 

4. Wie wichtig ist Ihnen bei großen Projekten die Beteiligung der Bevölkerung (Volksbefragung oder Einbindung im Planungsprozess)?

Die letzte Befragung (zum Thema Veranstaltungssaal), und insbesondere der hohe Anteil der ungültigen Stimmen, hat gezeigt, dass viele Menschen bei großen Projekten mitreden möchten. Das ist in Zukunft zu berücksichtigen und große Projekte müssen einer Bürgerbefragung Stand halten. Das Ergebnis muss verbindlich sein, sonst wäre der Aufwand nur eine Zeit- und Geldverschwendung. Letztendlich geht es um das Gemeindebudget und da müssen auch die Leute gehört werden, die es mitfinanzieren.

 

5. Wie wichtig ist Ihnen Bürgernähe in den Katastralgemeinden (z.B. Besuch von Veranstaltungen)?

Für einen Kommunalpolitiker ist es natürlich wichtig, dass er weiß, was in seiner Gemeinde vor sich geht. Der Besuch von Veranstaltungen ist nur eine Möglichkeit, bei der man mit Bürgern sprechen kann. Ich stehe jederzeit auf Social Media, Email, Telefon und auch persönlich für alle zur Verfügung.

 

6. Wie stehen sie zum Erhalt der 5 eigenständigen Freiwilligen Feuerwehren in unserer Stadtgemeinde?

Da die freiwillige Feuerwehr nicht nur Brände bekämpft, sondern auf vielen verschiedenen Ebenen tätig ist, steht für mich außer Frage, dass die Wehren in den Katastralgemeinden erhalten bleiben. Ohne aktive Mitglieder würde den Orten ein wichtiger Teil des Zusammenlebens fehlen.

 

7. Wie kann aus Ihrer Sicht das Vereinsleben in der Stadtgemeinde gefördert werden?

Bei Vereinen muss vor allem die Öffentlichkeitsarbeit stimmen. Nur eine Telefonnummer als Kontaktmöglichkeit anzugeben ist nicht mehr zeitgemäß. Auch kleine Vereine sollten die Möglichkeit haben eine eigene Homepage zu erstellen und regelmäßige Aussendungen machen zu können. Ähnlich zum Verein der WOW Wolkersdorfer Wirtschaft stelle ich mir eine Interessensvertretung der Wolkersdorfer Vereine vor, die beim Auftritt nach außen und verbreiten von Informationen hilft.

 

8. Welche Priorität hat der Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten in den Katastralgemeinden? Halten Sie es für zumutbar, dass auch Kinder z.B. aus Wolkersdorf, in Münichsthal in den Kindergarten gehen, wenn der Platz vorhanden ist? Wäre es aus Ihrer Sicht ökonomisch sinnvoll daher gleich einen dreigruppigen Kindergarten zu bauen?

Zuerst muss sichergestellt sein, dass für die Kinder der Katastralgemeinde ausreichend Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Sind noch Plätze frei ist es durchaus möglich, dass diese mit Kindern aus anderen Gemeindeteilen aufgefüllt werden, wenn die Eltern einverstanden sind. Rein vorsorglich ein größeres Gebäude zu bauen halte ich für nicht sinnvoll. Was aber sein sollte ist, dass beim jetzigen Neubau bereits eine Erweiterungsmöglichkeit eingeplant wird. Sollte der Bedarf eines Tages da sein, kann dann schnell gehandelt werden.

 

9. Wann soll aus Ihrer Sicht der neue Kindergarten in Münichsthal eröffnet werden?

Am besten bereits vor zwei Jahren. Lt. Kindergartengesetz hat die Gemeinde die Pflicht jährlich eine Bedarfserhebung durchzuführen, um ausreichenden Bestand an Kindergartenplätzen zu sichern. Entweder wurde das in der Vergangenheit gar nicht, oder fehlerhaft gemacht, sonst hätten wir in Münichsthal nicht die derzeitige Situation.

 

10. Der Veranstaltungssaal in Münichsthal wurde bisher gut genutzt. Derzeit fungiert er als Bewegungsraum für den Kindergarten. Welche Pläne gibt es bezüglich des in die Jahre gekommenen Veranstaltungssaals bzw. des Objekts „Alte Schule“? Stichwort Renovierung?

Der Veranstaltungssaal im ersten Stock des Ortszentrums muss baldigst wieder aktiviert werden. Vor allem Sanitärbereich, Kühlanlage und Küche sind an heutige Standards anzupassen, bzw. zu renovieren damit künftige Veranstaltungen problemlos durchgeführt werden können.

 

11. Wie wichtig ist Ihnen der Bau eines Veranstaltungszentrums für die Stadtgemeinde und welchen Standort bevorzugen Sie?

Ja, es braucht einen Saal für Veranstaltungen in Wolkersdorf. Der ÖVP geplante Neubau wird allerdings von mir nicht unterstützt, da es sich um ein reines Prestigeobjekt handelt. Es gibt bereits zwei kleine Veranstaltungssäle für 50 und 90 Personen im Schloss Wolkersdorf, bzw. den kürzlich renovierten Kultursaal Obersdorf für ca. 300 Personen. Die Zukunft des bestehenden Pfarrzentrums ist ungewiss. Zu allererst muss ein Nutzungskonzept erarbeitet werden. Erst dann kann über Neubau oder Standort gesprochen werden.

 

12. Können Sie sich vorstellen, dass die Stadtgemeinde auch in den Katastralgemeinden Veranstaltungen durchführt? Analog Frühlingserwachen und Advent in der Kellergasse?

Das kommt auf die Veranstaltung an. Das Adventfest in Wolkersdorf und Münichsthal/Pfösing findet zeitlich um eine Woche versetzt statt. Das finde ich gut und soll auch so bleiben. Advent im Gassl wird zwar nicht von der Gemeinde durchgeführt, aber von ihr unterstützt. Auch das finde ich so in Ordnung wie es ist.

 

13. Ist aus Ihrer Sicht eine Sanierung bzw. Revitalisierung der Staumauer am Eisteich gedacht?

Nein, sie ist zwar optisch nicht mehr die schönste, erfüllt aber soweit mir bekannt ist ihren Zweck. Sollte jemand anderer Meinung sein, bitte am besten um eine schriftliche Stellungnahme mit Begründung warum sie saniert werden soll.

 

14. Welche Pläne zum öffentlichen Personenverkehr in der Stadtgemeinde haben Sie?

Beim Bahnhof gibt es dringenden Handlungsbedarf. So ist die Erweiterung des Parkplatzes durch ein Parkhaus notwendig, da bereits bei der letzten Vergrößerung des Parkplatzes bald die Kapazitäten ausgeschöpft waren. Wer heute nach 7h mit dem Auto am Bahnhof ankommt kann in Spitzenzeiten schon ein Problem haben einen Parkplatz zu finden. Auch die Fahrradabstellplätze müssen neu organisiert werden. Im Bereich der Bushaltestellen ist es mir ein Anliegen einen witterungsgeschützten Wartebereich zu schaffen. Besonders bei den Schulen werden die Kinder bei Schlechtwetter im Regen stehengelassen.

 

15. Vielen Münichsthalerinnen und Münichsthalern ist der Spielplatz wichtig. Oft steht das Gras aber einen halben Meter hoch, während andere Spielplätze und Grünflächen der Gemeinde gepflegt sind. Des Weiteren steht in Münichsthal kein ÖKLO, welche auf anderen Spielplätzen und auch am Hundeplatz seitens der Gemeinde aufgestellt sind. Wie kann sichergestellt werden, dass alle Katastralgemeinden gleich behandelt werden?

Es gibt aus meiner Sicht keinen vernünftigen Grund, warum Spielplätze in Wolkersdorf besser behandelt werden sollten, als Plätze in den Katastralgemeinden. Warum das derzeit so ist, kann vielleicht die Bürgermeisterin oder ihr verlängerter Arm, der Ortsvorsteher, beantworten. Wem Katastralgemeinden wichtig sind, der sollte auch Personen in den Gemeinderat wählen, die aus Katastralgemeinden kommen. Ich werde jedenfalls meine Möglichkeiten ausschöpfen, dass auf Münichsthal und andere Katastralgemeinden nicht vergessen wird.

 

16. Persönliches Statement. Was wollen sie den Bürgerinnen und Bürgern in Münichsthal gerne mitteilen?

Als Münichsthaler weiß ich, dass sich Katastralgemeinden oft als Stiefkinder der Stadt behandelt fühlen. Teilweise ist es auch so. Die Alleinherrschaft des Teams Steindl dürfte ab 24. März vorbei sein. Aber wir sollten nicht vergessen, dass in Wolkersdorf zwei ÖVP Listen antreten. Die Gefahr, dass irgendwann nach der Wahl diese beiden sich inhaltlich zusammenraufen und damit wieder die absolute Mehrheit bei einer vereinten ÖVP liegt, ist vorhanden!
Bitte sorgen Sie mit Ihrer Stimme am Wahltag dafür, dass sich die Kräfteverhältnisse im Gemeinderat ändern. Es soll eine Zusammenarbeit entstehen, bei der sich mehrere einbringen können, um unsere Heimat gemeinsam zu gestalten. Die Freiheitlichen in Wolkersdorf sehe ich als bodenständige Kraft im Gemeinderat um das zu schaffen.
Besuchen Sie uns auch auf www.fp-wolkersdorf.at

 

Steckbrief:

Wolfgang Marzy

Wolfgang Marzy – Spitzenkandidat FPÖ Wolkersdorf zur Gemeinderatswahl am 24.03.2019 – © FPÖ Wolkersdorf

Wolfgang Marzy wohnt in Münichsthal, ist 39 Jahre alt, verheiratet und hat ein Kind. Beruflich ist er selbstständig.

 

 

 

 

 

 

 


Anmerkung: Das Interview zur Gemeinderatswahl am 24.03.2019 dient als Entscheidungshilfe für politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Münichsthal und spiegelt nicht die Meinung der Betreiber von www.muenichsthal.at wieder. Alle Inhalte und Bilder wurden von der jeweiligen wahlwerbenden Partei zur Verfügung gestellt.

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